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Liebe Mitglieder und Freunde der GPT,
während ich das Vorwort schreibe finden die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst und bei der Deutschen Post statt. Bei der Deutschen Post wurde nach heftigen Warnstreik ein akzeptables Tarifergebnis erzielt.
Die meisten Menschen in unserem Land sind von der Inflation hart getroffen. Die Mieten und Lebenshaltungs kosten sowie Strom, Gas und Öl sind enorm hoch. Die Menschen in unserem Land erleben derzeit einen ganz großen Wohlstandsverlust. Dieser ist vor allem auf den brutalen Krieg Russlands gegen die Ukraine zurückzuführen. Aber zur Wahrheit gehört auch: nicht nur der Krieg, sondern auch die hohe Staatsverschuldung und der Geldbedarf des Staates tragen Mitverantwortung an dieser hohen Inflation. Jetzt geht es bei den Verhandlungen darum, dass die Menschen für diese Geldentwertung durch höhere Löhne entschädigt werden. Das taunteman schon über das Jammern des Postvorstands, als von den Gewerkschaften hart für mehr Lohn eingetreten wurde. Wer, wie die meisten im Postvorstand, deutlich über 1,5 Millionen Euro Jahresgehalt bezieht und wer, wie der Vorstandsvorsitzende, zu den bestbezahltesten Managern Deutschlands gehört, der kann sich auch einen Blumenkohl für 4,50 Euro leisten und der bezahlt auch leicht das Doppelte an Energiekosten.
Die scharfe Rhetorik der Post-Verantwortlichen ist schon erstaunlich und unpassend. Wir lassen uns als Gewerkschafter nicht einschüchtern.
Wer von seinen Beschäftigten Bescheidenheit verlangt, der sollte sie auch selbst praktizieren. So ein Postvorstand trägt sicher viel Verantwortung und ein Vorstandsvorsitzender noch mehr, aber warum müssen die Vergütungen über der unser Bundesminister, des Bundeskanzlers und des Bundespräsidenten liegen. Und dies gilt auch für die Aufsichtsratsmitglieder, die jetzt gewählt werden. Auch diese bekommen zum Teil höhere Vergütungen als unsere Staatsspitze. Diesmal deutlich zu machen muss erlaubt sein ohne sich den Neidvorwurf einzuhandeln. Vielleicht sollte man sich wieder mit Ludwig Erhards sozialer Marktwirtschaft und seiner Empfehlung des Maßhaltens anfreunden.
Ein kleiner Erfolg gelang bei der Telekom. Diese gewährt jetzt nach deutlichen Forderungen der Gewerkschaften den Arbeitnehmern und beurlaubten Beamten in 2023 ein Inflationsausgleichsgeld.
Streik ist immer das letzte Mittel im Arbeitskampf. Wollenwir hoffen, dass wir jetzt ohne harte Arbeitskämpfe für alle Beschäftigten im Öffentlichen Dienst einen gerechten Inflationsausgleich bekommen.
Viel Spaß beim Lesen
Ihr Ulrich Bösl CGPT Vorsitzender
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